Für Romane und Kurzgeschichten mag der Name zudem ganz in ordnung sein, nicht zu kurz, nicht zu lang (hat ja auch keinen Nachnamen :-)), für Bilder allerdings fand ich ihn immer umständlich wenn ich ihn in die Ecke einer Leinwand oder auf Aquarellpapier inkl. Datum gekritzelt habe. Ich habe oft versucht in den Jahren ihn abzukürzen, aber irgendwie schien mir das nicht recht gelungen und nach ein paar Versuchen auf einem Schmierzettel gab ich es auf. Als ich schließlich diesen Blog begann und unter meinem Hexen(ruf)namen Sunray zu arbeiten begann, schaffte ich es zumindest dafür ein schönes Kürzel zu entwickeln, was sich auch unter Bildern recht gut machte. Aber ...was war mit meinem Künstlernamen? Wo war er hin? Er war immer noch da, doch er kam nie zur Geltung, wurde in die Ecke gedrängt und war auf einigen meiner Bilder nicht mehr vorhanden. Ich fühlte mich damit echt mies, es fühlte sich ein bisschen wie Verrat an. Als sei das Werk von jemand anderem gemacht worden. Also ging das Geschmiere auf Zetteln von vorne los, ich versuchte es mit Sigillen um überflüssige Buchstaben auf ein Minimum zu reduzieren, bei Sunray war die Sache sofort klar, zack! ein zwei Versuche und ich hatte mein Kürzel schwarz auf weiß. Ein, zwei Schnörkel hier, ein Schnörkel da, fertig. Alantya hingegen war die bockige, unzähmbare und mich zur Weißglut treibende femme fatale. Echt, ich verzweifelte daran, warf die Sache wieder über Bord und schmollte, sie wohl auch.
Tja, was lange währt... am Mittwoch besuchte ich mit meinem Vater den Afterwork Markt in Gelsenkirchen und war unter anderem auch an diversen Künstlerständen. Auch in der Schule beschäftigte mich das Thema weiterhin (schließlich wollte ich sie ja irgendwie wieder besänftigen) und ab und zu kritzelte ich in mein Sketchbook erfolglose Kürzel für die Mülltonne. Abends waren wir noch anschließend im Cafe del Sol um die Ecke und leidgeprüft erzählte ich meinem Vater davon (der Arme). Ich zückte mein Handy mit dem Skizzenprogramm und zeichnete ihm wahllos einige meiner Entwürfe auf. Als er mein Handy mal haben wollte und die Buchstaben auf das A und Y reduzierte (was mir auch schon ein paar Mal eingefallen war) machte es plötzlich "klick" in meinem Kopf. Ich hatte vor nicht allzu langer Zeit eine Art Kunstschrift (Graffiti-Schrift) entworfen: Crescent Moon. Die Buchstaben fügten sich in meinem Kopf zusammen und ich fügte noch ein zweites A hinzu (ich hatte unzählige Kürzel mit der Kombi AYA ausprobiert). Das Y war mir deshalb wichtig weil ich es irgendwie mag (keine Ahnung, die Form (Ausehen) oder der Laut) und schließlich machte es den Namen unabhängig von anderen Schreibweisen. Wenn ich den Namen anderen Menschen mitteile kommt schließlich nicht allzu selten: "Mit Z oder mit I??", worauf ich manchmal leise grummelnd antworte: "Nein, mit Y". Also hatte das Y alleine schon dadurch eine Daseinsberechtigung. Obwohl mein Vater nicht allzu viel gemacht hat, war ich ihm überaus dankbar und ich glaube er weiß bis heute noch nicht was denn jetzt genau mein Problem war...Pragmatiker halt ^^. Am nächsten Tag in der Schulpause setzte ich mich dann wieder dran und begann den Feinschliff. Ich weiß bis heute nicht was mich getrieben hat, aber an dem Tag machte es schon wieder klick. Durch meine Schrift fand ich immer mehr Möglichkeiten der Verzierung, aber nicht nur das, ich schaffte es ALLE Buchstaben des Pseudonyms unterzubringen und das alles in zwei Symbolen bzw. Buchstaben. Mein Skizzenbuch musste erneut leiden denn ich war mir jetzt, das erste Mal zu hundert Prozent sicher: Das ist es! Es war ein ähnliches Hochgefühl als ich damals meinen Namen fand. Und ich erarbeitete eine schöne kunstvolle Version meines Kürzels (das für andere Zwecke zwar noch verwendet wird), die sich aber nicht als "schnelle" Bildunterschrift eignet, die Version wird dann schlichter und vereinfacht sein, sonst brauch ich für das Kürzel (fast) so lange wie für das eigentliche Bild *lach*. Und auch ArtRage muss jetzt leiden ebenso wie mein Grafiktablet, da ich auch eine digitale Version davon haben möchte.
Ja mein künstlerisches Ich scheint sehr besänftigt und zufrieden mit mir zu sein. Ich kann mir förmlich vorstellen, wie sie mit verschränkten Armen und hochgezogenen Augenbrauen vor mir steht und sagt: "Geht doch!". Vielleicht sogar mit dem gleichen fetten Grinsen im Gesicht wie ich. <3